Ein ungewöhnliches Projekt in Zeiten des Umbruchs

Unser Waldprojekt

Wer sich mit dem Volk der Kogi beschäftigt, merkt schnell, wie sehr die Menschen dieses alten Volkes bis heute mit der Natur verbunden sind. Die Kogi verfügen über ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge in der Natur, das wir im Westen mit unseren wissenschaftlichen Methoden erst langsam beginnen zu begreifen.

Dies versetzt sie in die Lage, die Auswirkungen von menschlichen Eingriffen in die Natur besser beurteilen zu können und macht sie zu einem wertvollen Verbündeten in Sachen Naturschutz.

Liegt es da nicht auf der Hand, sie nach Deutschand einzuladen und um ihre Einschätzung bezüglich der Ursachen des Waldsterbens zu bitten?

Über den deutschen Wald

Laut Waldzustandsbericht der Bundesregierung ist der deutsche Wald im Jahr 2020 “so krank wie noch nie”. Der Anteil an Bäumen mit intakten Kronen beträgt lediglich 21%. Bei den Buchen liegt der Anteil bei gerade einmal 11%. Die zunehmende Kronenverlichtung ist an sich keine Krankheit, aber Ausdruck von Stress.

Unter ungünstigen äußeren Faktoren kann das zu einer Schädigung ganzer Bestände führen, bis hin zum vollständigen Absterben der Bäume. Auch die Absterberate, der zweite maßgebliche Indikator, hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht, betroffen sind vor allem ältere Bestände über 60 Jahre.

Seit dem Beginn der Waldzustandserhebung im Jahr 1984 hat sich der Zustand des Waldes weiter verschlechtert, eine Veränderung ist dringend erforderlich.

Aktueller Stand

Wir wollen im Rahmen eines Pilotprojekts herausfinden, ob das Wissen der Kogi über das Gleichgewicht in Ökosystemen auch in Deutschland anwendbar ist und wie es mit hiesigen Ansätzen zur Regeneration von natürlichen Lebensräumen verbunden werden kann. 


Im Rahmen der Kogi-Reise im September 2022 werden Älteste der Kogi und Fachexperten erste Waldbegehungen und Territorialanalysen durchführen. Stattfinden wird dies in Wittlich, Steinmaur sowie in Eberswalde in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswald.

„Wenn wir arbeiten, geht es uns nicht um unser eigenes Wohl, sondern immer um das Wohl der ganzen Erde.“

Mama Bernado Mascote-Zarabata

Fühlen Sie sich angesprochen oder haben Sie Fragen zu dem Projekt, dann treten Sie gerne mit uns in Kontakt

„Die Natur richtet schon genau ein, was wo neben wachsen soll. Das wissen wir noch. Wenn wir den ursprünglichen Gesetzen vollständig folgen, leben wir gut. Man darf nie nur eine Pflanze Irgendwo pflanzen. Das gibt es nirgendwo in der Natur.“

Mama José Gabriel

Fallbeispiel

Es ergab sich, dass den Kogi Anfang der 1990er Jahre ein Stück Land am Rande des Dschungels übertragen wurde. Das Land war durch jahrzehntelange Viehhaltung und Landwirtschaft und durch den Einsatz von Chemikalien im Kokain-Anbau komplett degeneriert und auch der angrenzende Guachaca-Fluss war fast ausgetrocknet.

Nachdem die Kogi das Land zurückerhalten hatten und begannen, es wieder mit ihrem Wissen und Techniken zu hüten und zu bewirtschaften, erholte sich das Land. Innerhalb von überraschend wenigen Jahren kehrte der Regenwald mit seiner Artenvielfalt zurück und auch das Flussbecken des Guachaca ist inzwischen wieder gut mit Wasser gefüllt.

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